Neu: Lass uns über den Tod reden

Stefan Zibulla: Lass uns über den Tod reden

Buchpräsentation – Buchhandlung Osiander
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Lass uns über den Tod reden – ein Buch über Tod und Trauer – ab 13. März 2019 im Ch. Links Verlag Berlin.

Entstanden ist das Projekt aus der Erfahrung der Sterbebegleitung meines Vaters.

Der Tod meines Vaters bedeutet einen Einschnitt in meiner Biografie, der diese existentielle Beschäftigung mit der Thematik Tod und Trauer einfordert.

Wer versteht das schon, dass ein geliebter Mensch einfach aufhört zu sein?

In einer neuen konzeptionellen Herangehensweise versuche ich mich dieser Frage anzunähern.

 

Der Tod ist wie die Liebe, er ist einfach da.

Dieter Thomas Kuhn

Wie gehen wir mit dem Sterben, dem Tod und der Trauer um einen wichtigen, geliebten Menschen um? Können wir die Leerstelle füllen, die der Verstorbene hinterlässt, geht das Leben einfach weiter? Welche Rituale können uns helfen? Uns fehlt eine Kultur des Sterbens und der Trauer. Mit dem Sprechen fängt es an.

Lass uns über den Tod reden!, forderte C. Juliane Vieregge Hinterbliebene von Eltern oder Ehepartner*innen, Kindern oder Geschwistern auf. Außerdem hat sie mit Menschen gesprochen, die beruflich mit dem Tod zu tun haben.

Entstanden sind 18 vielschichtige, berührende und sehr persönliche Geschichten. Ergänzt werden sie um Essays zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft.

Wer sich mit dem Tod beschäftigt, der stellt sich auch die entscheidenden Fragen des Lebens.

C. Juliane Vieregge

 

Das Buch lädt ein, sich mit den Erfahrungen anderer Menschen auseinanderzusetzen:

Joe Bausch, Werl (Schauspieler, Gefängnisarzt, Autor), Ulrike Bliefert, Berlin (Autorin, Film- und Fernsehschauspielerin), Christopher Buchholz, Dortmund u.a. (Film- und Fernsehschauspieler, Leiter der Französischen Filmtage Tübingen und Stuttgart, Regisseur), Jochen Busse, Berlin (Schauspieler, Kabarettist, Drehbuchautor), Monika Ehrhardt-Lakomy, Berlin (Autorin, Regisseurin), Gisela Getty, München u.a. (Photographin, Autorin), Dr. Hans Jellouschek, Tübingen (Psychotherapeut, Theologe, Buchautor), Enno Kalisch, Bonn (Schauspieler, Sprecher, Improvisationskünstler), Roland Kachler, Remseck (Psychotherapeut, Trauertherapeut, Theologe, Buchautor), Dieter Thomas Kuhn, Tübingen (Musiker, Sänger), Prof. Dr. Christof Müller-Busch, Berlin (Palliativmediziner, Hochschulprofessor, Buchautor), Dr. Axel Nacke, Bad Neuenahr (Arzt, Onkologe), Boris Palmer, Tübingen (Oberbürgermeister Tübingen), Ilse Falkenstein-Rübsteck, Bad Neuenahr (Friseurin, Holocaust-Überlebende), Katrin Sass, Berlin (Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin),  Jan Schmitt, Mainz (Journalist, Dokumentarfilmer), Prof. Dr. Arsène Verny, Berlin (Rechtswissenschaftler, Hochschulprofessor), Horst Walther, Erfurt (Bestattungsunternehmer,Trauerredner).

Sie erzählen ihre Geschichten aus ganz verschiedenen Perspektiven: Der Tod als Versöhner, Herausforderer, Lebensbegleiter, Weichensteller, Lehrmeister, Berufender. 

 

HINTERGRUND – IDEEN, FRAGEN, ZIELE

Sterben und Tod machen den meisten Menschen Angst. Das Reden über den Tod kann dazu beitragen, die Angst zu nehmen. Mit dem Reden fängt es an:

18 vielschichtige, berührende und sehr persönliche Geschichten durfte ich hören und niederschreiben, in denen meine Interviewparterinnen und -partner über den Verlust eines geliebten Menschen erzählen.

 

Die Fragen

Mit meinen Fragen gehe ich so weit über das eigentliche Thema hinaus, dass der autobiographische Ansatz des jeweiligen Interviewpartners erkennbar und begründet wird:

Welche Erfahrungen und Lebensereignisse liegen zugrunde, dass diese Person genau diese Einstellung zu Tod und Trauer hat, die sie hier darlegt?

So ist die Schauspielerin, die ihre früh verstorbene Mutter nie kennen lernen konnte, von einer lebenslangen Trauer erfüllt, der Palliativmediziner, dessen Bruder sich im Alter von 17 Jahren vor den Zug warf, widmet sich beruflich ausschließlich dem Thema Tod, und der Wissenschaftler, der alles rational sieht, vermeidet metaphysische Fragen nach Tod, Trauer und Schuld aus „Energieerhaltungsgründen“.

Wichtig ist mir hierbei, dass keinerlei Wertung vorgenommen wird. Jede Geschichte ist eine Bereicherung. Je unterschiedlicher der Umgang mit dem Thema Tod, desto reicher ist der Schatz an berührenden, existentiellen Geschichten für den nach Antworten suchenden Leser.

 

Antworten geben

Mit den Stimmen meiner Interviewpartnerinnen und -partner möchte ich dem Tod ein Gesicht geben: Das des Schreckens, der Verzweiflung, der Angst, der Versöhnung und der Hoffnung.

  • Wie verändern die unheilbare Krankheit und das Sterben des Partners, des eigenen Kindes oder eines anderen geliebten Menschen die noch verbleibende, gemeinsame Zeit?
  • Wie lässt sich die radikale Unabänderlichkeit der Situation bewältigen?
  • Wie gelingt es, angesichts der Verlusterfahrung weiterzuleben?
  • Wie integriert man den Verstorbenen in das Leben danach?
  • Inwiefern ändert sich die Perspektive auf das eigene Leben?

 

Ziele – Das Buch

  • erzählt von Tod und Verlust wichtiger und geliebter Menschen;
  • sucht Antwort auf die Frage, wie dem Tod zu begegnen ist;
  • thematisiert Selbstzweifel und Schuldgefühle;
  • vermittelt Erfahrungen im Umgang mit unheilbar Kranken und Sterbenden;
  • zeigt, wie Trauernde sich Rituale erschaffen;
  • zeigt Perspektiven für ein Leben mit und aus der Trauer auf;
  • entwickelt Möglichkeiten, die/den Verstorbene(n) in das Leben zu integrieren;
  • macht sichtbar, dass die Begegnung mit dem Tod Weichen für das Leben stellen kann;
  • beschreibt subjektive Emotionen in einer extremen Situation, ohne sie zu bewerten;
  • stellt bekannte Persönlichkeiten aus einem unbekannten Blickwinkel dar;
  • verweist auf die Kostbarkeit des Lebens.

Der Tod stellt eines der rätselhaftesten Mysterien der Menschheit dar. Der Verlust eines geliebten Menschen durch Alter, Krankheit oder Unfall, das Abschiednehmen und die Trauer sind Erfahrungen, mit denen jeder irgendwann im Leben konfrontiert wird.

Wer sich mit dem Sterben und dem Tod auseinandersetzt, der stellt sich auch die entscheidenden Fragen nach dem Leben. Das Lebensende eines geliebten Menschen verweist auf die Endlichkeit allen – auch des eigenen – Lebens und schärft den Blick für die Kostbarkeit jedes Augenblicks.

So wird deutlich: Auf die Angst vor dem Tod können wir eingehen, indem wir mit Sorgfalt auf das Leben eingehen. (Eberhard Jüngel)