Junge Texte aus Eisenach

 

Texte von 38 Jungautor*innen aus Eisenach

8,99 EUR
Stellaplan Verlag
ISBN: 9783946310525
Paperback, 104 Seiten
 

 


Jede einzelne dieser Textperlen verdient es, das Licht der Öffentlichkeit zu erblicken – um zu verzaubern und zu inspirieren.

Junge Texte aus Eisenach

Sie zielen direkt ins Herz: die Texte der 38 Jungautor*innen aus  Eisenach. Entstanden sind sie im Deutschunterricht an der Staatlichen Regelschule „Johann Wolfgang von Goethe“ und am Schulungshaus Ziola GmbH, manche auch in der Freizeit: Gedanken über Lieblingsgegenstände, Geschichten über Liebe, Geld und Mord, krasse Lebenserfahrungen aus nicht immer einfachen Lebenssituationen und Träume, die keine Schäume sind. Jede einzelne dieser Textperlen verdient es, das Licht der Öffentlichkeit zu erblicken – um zu verzaubern und zu inspirieren.

Warum schreiben wir?

Gedanken ordnen, sich Klarheit verschaffen über sich selbst und die Welt, zusammensitzen und sich gegenseitig vorlesen, an den Texten arbeiten, bis sie immer besser werden, sich inspirieren lassen und andere inspirieren, gemeinsam Spaß haben – darum schreiben wir.

Die Texte der 38 Jungautor*innen zielen direkt ins Herz. Von Anfang an war ich mir sicher: Ihre direkte, unprätentiöse Sprache überzeugt aus sich heraus. Das war der Grund, weshalb ich sie über die letzten eineinhalb Jahre gesammelt habe. Entstanden sind die meisten im Deutschunterricht an der Staatlichen Regelschule „Johann Wolfgang von Goethe“ und im Schulungshaus Ziola GmbH, wo ich seit meinem Umzug nach Eisenach arbeiten darf. Ein Zufallsprodukt, also. Aber ein sehr gelungenes, wie ich finde. Einige Geschichten entstanden auch zuhause, nach der Schule in der Freizeit – wenn die Fantasie weiterwanderte und plötzlich in einem Plot Gestalt annahm.

Angefangen haben wir mit der Beschreibung eines Lieblingsgegenstandes. Es folgten Erörterungen zu Themen, die uns relevant erschienen. Im nächsten Schritt kamen Kurzgeschichten zu Impulsen wie „Eingesperrt“ oder „Nachts ändere ich mein Leben“ hinzu (alles Ideen der Schüler*innen). Weiter ging es mit spannenden Geschichten über Liebe, Mord und viel Geld. Am Ende stehen z.T. krasse, in jedem Fall bewegende Erfahrungsberichte aus manchmal harten Lebenssituationen.

Vor eineinhalb Jahren standen wir uns zum ersten Mal gegenüber. Und waren, milde gesagt, irritiert voneinander. Offenbar war meine Art, Literatur im Deutschunterricht zu vermitteln, ungewohnt. Und ich hatte noch nie an einer Regelschule unterrichtet. Zeitweise fühlte ich mich direkt in das Filmset von Fack ju Göhte gebeamt. Doch bedeutet Widerstand nicht in erster Linie Herausforderung? Ziemlich schnell kam bei mir die Idee mit 8 dem Buch auf: Ich hatte plötzlich so eine Vision, dass diese Jugendlichen ein Buch mit ihren eigenen Texten in den Händen halten.

Als ich sie zum ersten Mal mit meiner Idee konfrontierte, stieß sie bei ihnen auf totale Ablehnung. Wozu denn ein Buch? Manche Ideen müssen immer wieder von Neuem gestreut werden. Und plötzlich lag das erste Blatt mit einem wunderbaren Text auf meinem Tisch. Weitere folgten, oft ohne Namen. Schon nach wenigen Wochen lag ein ansehnlicher Stapel bei mir zuhause.

Sie waren gut, und das sagte ich ihnen. Manche reagierten vollkommen überrascht: Echt? Mein Text gut? Wieso das denn? Ist doch einfach nur ein Text …

Natürlich kann im regulären Schulunterricht keine so intensive Textarbeit betrieben werden wie das etwa in einer Kreativen Schreibwerkstatt möglich wäre. Doch die Ergebnisse können sich sehen lassen. Inzwischen stehen fast alle zu ihrem vollen Namen unter ihren jeweiligen Beiträgen. Die 38 Jungautor*innen haben sich enorm weiterentwickelt. Im Schreiben sind sie über sich selbst hinausgewachsen.

Das Projekt Junge Texte aus Eisenach ist für mich etwas absolut Gutes. Niemand bereichert sich daran, es gibt keine unlauteren Absichten. Viele Menschen haben viel geholfen, um den Buchpreis niedrig zu halten. Der Verleger Johannes Bucka von Stellaplan war bereit, mehrere Tage und Wochenenden in die Planung zu stecken. Die Tübinger Grafikdesignerin Christiane Hemmerich hat uns das Layout und die Covergestaltung geschenkt – wie wunderbar ist das denn? Der Kunstverein Eisenach unterstützt uns bei den Druckkosten mit der genialen Idee eines Crowdfundings, und alle am Buch Beteiligten verzichten auf ein Honorar.

Jede einzelne dieser Textperlen ist es wert, nicht zwischen den Blättern im Nirgendwo zu verschwinden, sondern das Licht der Öffentlichkeit zu erblicken. Ohne die 38 jungen Autorinnen und Autoren würde dieses Buch nicht existieren. Ein ganz großes Dankeschön an sie ALLE, die ihre tollen Texte zur Verfügung gestellt haben, damit viele Leserinnen und Leser ihre Freude daran haben.

Und sich von ihnen inspirieren lassen?

C. Juliane Vieregge 
Eisenach, 15.04.2025